Missionare

St. Franz von Sales MSFS


Anekdote von Franz von Sales

Jean Pierre Camus, Bischof von Belley und bester Freund des Heiligen, klagte einmal bei Franz von Sales wortreich über eine schwere Beleidigung, die ihm angetan wurde. Daraufhin antwortete Franz von Sales: "Es ist nicht zu leugnen, dass man ihnen in jeder Hinsicht sehr unrecht getan hat. Bei der ganzen Sache ist nur ein einziger Punkt, der zu ihrem Nachteil ausfällt." "Und der wäre?" fragte Camus völlig verdutzt und Franz von Sales antwortete: "Dass es eigentlich nur von ihnen abhing, der Weiseste zu sein und zu schweigen."

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Guter Rat

Eines Tages kam ein Offizier, stadtbekannt für sein aufbrausendes Temperament, zu Franz von Sales, um ihn in einer persönlichen Angelegenheit um Rat zu bitten. Leider musste der Offizier etwas länger warten, bis er von Franz von Sales empfangen wurde. Als es schließlich so weit war, polterte dieser ungeduldig und etwas aufgebracht durch die Tür. Franz von Sales blieb gelassen und fragte den Offizier, was er denn mit ihm besprechen wolle.
Der Offizier sagte: "Herr Bischof, geben Sie mir einen Rat, wie ich als Soldat ein guter Christ werden kann."
Franz von Sales antwortete: "Ganz einfach: Beginnen Sie damit, in Zukunft die Türen nur noch ganz leise zu schließen." 

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Der betrunkene Diener

Mitten in der Nacht kam einmal ein Diener des Bischofs stock-betrunken nach Hause. Franz von Sales wurde vom Gepolter geweckt, dass dieser beim Versuch, die Treppe zu seiner Kammer hinaufzusteigen, verursachte. Der Bischof half ihm daraufhin, möglichst schnell ins Bett zu kommen. Am nächsten Tag wartete der Diener auf eine ordentliche Schelte des Bischofs und die bei solchen Fällen übliche Entlassung. Franz von Sales aber kommentierte den nächtlichen Vorfall nur mit den Worten: "Gestern sind Sie aber sehr krank gewesen." Der Diener rührte daraufhin keinen Alkohol mehr an. 

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Weibliche Frömmigkeit

1617 hält sich Franz von Sales für längere Zeit in Grenoble auf, um dort die Fastenpredigten zu halten. In einem Brief beschreibt er Johanna Franziska von Chantal seine Eindrücke über die Frömmigkeit der Grenobler. Er schreibt: "Ich habe nie ein gelehrigeres und mehr zur Frömmigkeit neigendes Volk gesehen als dieses hier; vor allem die Damen sind hier sehr fromm, denn hier wie überall überlassen die Männer den Frauen die Sorge um den Haushalt und um die Frömmigkeit." 

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Die glückliche Frau

Jean-François de Sales, der etwas pedantische Bruder und späterer Nachfolger des Bischofs, ärgerte sich oft über Franz von Sales; so einmal, als er zum Essen zu spät kam, weil ihn ein Dienstmädchen sprechen wollte. Jean-François beschwerte sich ausgiebig bei Franz, weil er das Essen kalt werden ließ. Als dann Franz lächelte, fragte der Jüngere nach dem Grund. "Wenn du es unbedingt wissen willst", antwortete Franz von Sales, "ich dachte an eine sehr glücklich Frau." Jean-François war natürlich neugierig, um welche Frau es sich handelte. Und Franz antwortete: "An die Frau, die du nicht geheiratet hast." 

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Quelle: Oblaten von Franz von Sales, Eichstätt


Franz von Sales Lexikon

 

 

 

 

 

Fest des Hl Franz von Sales

 

24 Januar 2021

"Meine liebe Tochter, halten Sie Ihr Herz weit offen vor Gott; gehen Sie Ihren Weg in seiner Gegenwart immer fröhlich weiter. Er liebt uns zärtlich, er ist ganz unser, dieser gütige Jesus; seien auch wir nur ganz die Seinen, lieben wir ihn, geben wir uns ihm hin." (Brief des Hl FvS)


  • Ein Herz weit offen vor Gott : Manchmal schließen wir unsere Herzen, weil wir Angst haben, weil wir Schmerzen erleiden oder einfach weil wir andere nicht mit unseren Problemen langweilen wollen. Glaube ich, dass Gott auf diese Öffnung des Herzens wartet, in die er seine Liebe und seine Gnade gießen kann ?


  • Seinen eigenen Weg zu gehen : Franz von Sales ist der eine, der auf das eigene Weg jeder Person sehr aufmerksam ist, besonders im spirituelles Leben. So schreibt er am Anfang der Philothea : “Bei der Schöpfung befahl Gott den Pflanzen, Frucht zu tragen, jede nach ihrer Art (Gen 1,11). So gibt er auch den Gläubigen den Auftrag, Früchte der Frömmigkeit zu tragen; jeder nach seiner Art und seinem Beruf.”


  • In der Gegenwart Gottes zu gehen : Als Christen glauben wir, daß Gott immer und überall gegenwärtig, anwesend ist. Die Frage ist : wo bin ich ? Wo sind wir ? Wie oft denken wir an Gott im Laufe des Tages, der Woche ?


  • Jesus ist unser : Jesus, « Gott mit uns », ist Mensch geworden und geboren, um mit uns seine Liebe verurteilen. Das haben wir kurz vorbei am Weihnachten gefeiert. So ist er einer von uns, und er will immer nah zu uns zu werden.


 

  • Geben wir uns ihm in : Lassen wir uns deshalb in aller Zuversicht unser ganzes Leben Jesus präsentieren: unsere Freuden, unsere Sorgen, unsere Trauen, die Menschen, die wir lieben, die wir nicht lieben können. Sein Herz ist tief genug, um alles aufzunehmen.

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